Kaum Platz für Container?

■ Rundes Notprogramm für Asylbewerber-Unterkünfte in Not

in Not

Müssen Asylbewerber und Flüchtlinge den kommenden Winter in Turnhallen, Zelten oder Bunkern verbringen? Nach dem Ausfall dreier Gebäude in der Graf- Goltz-Kaserne, in die nun im Oktober die Zollverwaltung einziehen soll, erweist sich auch die von Sozialsenator Ortwin Runde verordnete Suche nach Plätzen für zehn zusätzlich Container-Dörfer mit 1000 Wohnplätzen für Asylbewerber in einigen Bezirken als außerordentlich mühselig.

Die deutlichste Absage kommt aus dem Bezirk Bergedorf. Verwaltungsdezernent Hans Hartung: „Wir haben keinen Platz mehr.“ Über den Platz am Zollenspieker Markt hinaus gehe nichts mehr. Dort werden ab heute 130 bosnische Flüchtlinge in Wohn-Containern untergebracht.

Im Bezirk Mitte, so erklärt Bezirksamtsleiter Peter Reichel, sei zwar eine „allgemeine Suchaktion“ nach geeigneten Flächen eingeleitet worden. Fündig geworden sei man aber leider nicht.

Und auch in Wandsbek und Eimsbüttel trifft das „Notprogramm“, das Runde im „Einvernehmen“ aufgestellt haben will, auf Skepsis. „Von heute auf morgen geht das nicht“, erklärt Wandsbeks Verwaltungsdezernent Gerd Hünerberg, und verweist sicherheitshalber auf das Flüchtlingsdorf in Poppenbüttel, mit dem der Bezirk seine Flexibilität schon unter Beweis gestellt habe. In Eimsbüttel wartet man noch auf die Rückkehr der erkrankten Bezirksamtschefin.

Doch viel Zeit bleibt nicht. Innerhalb von 14 Tagen, so hatte Runde in der vergangenen Woche angekündigt, müßten die Container bezugsbereit sein, damit alle Asylbewerber untergebracht werden können.

In Altona könnte das Ziel erreicht werden. Bezirkschef Hans- Peter Strenge hat drei bereits erschlossene Flächen im Auge: Am Volkspark, am Hallenbad Blankenese und am Luruper Eckhoffplatz. Und auch im Bezirk Nord werden zwei Standorte an der Oberaltenallee in Barmbek und am Oehleckerring in Langenhorn genannt. uex