Jürgen Warmke: "Ich steck' nicht auf"

■ Der CDU-Politiker über die Reaktion auf seinen Hasch-Vorstoß

Jürgen Warmke: »Ich steck' nicht auf« Der CDU-Politiker über die Reaktion auf seinen Hasch-Vorstoß

:Sind Sie mit Ihrer Forderung nach Freigabe weicher Drogen an die Öffentlichkeit gegangen, weil Sie sie in Ihrer Partei nicht für durchsetzbar hielten?

Nein, ich bin sehr verärgert über die Vorgänge. Ich hatte von der Fraktion den Auftrag, ein Papier zu dieser speziellen Frage zu entwickeln. Das habe ich zuerst an die Gremien geschickt, und erst später an die Presse.

Wie erklären Sie sich dann die jetzige Überreaktion?

So reagiert jemand, der keine Ahnung von der Sache hat. Ich bin ja auch nicht in allen Themen bewandert, aber man muß doch für differenzierte Argumente offen sein. Schließlich kann man doch bei einem solch gesellschaftspolitisch wichtigen Thema nicht 20 Jahre lang auf einer Position sitzenbleiben wie die drei Affen: ich höre nichts, ich sehe nichts und ich sage nichts.

Sehen Sie für Ihre Position jetzt noch eine Chance?

Eigentlich nicht mehr. Nachdem der Landesvorstand durch seine Presseerklärung derartig präjudiziert hat, glaube ich nicht, daß die Parteibasis dafür noch sehr offen sein wird.

Werden Sie es trotzdem weiter versuchen?

Ja, selbstverständlich. Ich bin ja schließlich noch mindestens drei Jahre in der Bürgeschaft, da steck' ich doch nicht auf.

Fragen: Sannah Koch