Nölle. Weiter nichts

■ CDU und DVU unterscheiden sich nach 'Rostock' kaum

Der politische Verstand der Bremer DVU-Fraktionsvorsitzenden reicht offenbar gerade soweit, daß sie die Telefax- Anträge aus München verlesen kann. Ihr ist das nicht peinlich, auch wenn öffentlich darüber gespottet wird. So soll sie sein, nur deshalb ist sie die Fraktionsvorsitzende. Gerade so kann der Unternehmer Frey aus München sie brauchen, der mit seinen Investitionen ihren Parlamentssitz erworben hat.

Was unterscheidet die politische Sensibilität eines Sparkassen-Vorstandes Nölle von der der Blohm? Wer Nölle im Wahlkampf damals zehnmal beobachtet hat, der hat immer dieselben Sprüche zum Asylbewerber-Problem zwanzig Mal gehört. Da ist kein Quentchen hinzugekommen. Im Wahlkampf muß man Stimmen gewinnen, also das daherreden, was das potentielle Klientel hören will, so scheint der CDU-Apparat ihren Neuling Nölle damals aufgeklärt zu haben.

Kein eigener Gedanke, der über die Wahlkampf-Zettel hinausging? Kein Erschrecken über eine Nacht wie die vergangene in Rostock? Keine Sensibilität für das, was in dieser Situation vielleicht auch gesagt werden könnte? Oder müßte? Nichts. Klaus Wolschner