■ DIE DRITTE NACHT RASSISTISCHER ANGRIFFE IN ROSTOCK: Ausländerheim in Flammen Polizei machte gerade Pause
Rostock (taz) — Obwohl die rassistische Gewalt gegen Flüchtlinge in der Nacht von Montag auf Dienstag einen neuen Höhepunkt erreichte, ist der Ruf nach einer Änderung des Asylrechts als Konsequenz der Pogrome nicht verstummt. Die SPD rückte lediglich die Kritik an dem Polizeieinsatz und den dafür verantwortlichen Innenministern in Schwerin und Bonn in den Mittelpunkt ihrer Reaktionen. So kritisierte ihr außenpolitischer Sprecher, Norbert Gansel, daß „die Polizei in Rostock abseits stand und einem rechtsradikalen und neonazistischen Mob die ungestörte Brandstiftung überläßt und Menschen in Gefahr bringt“. Die für den Einsatz Verantwortlichen bestätigten, daß die Polizei sich mehrere Stunden zurückgezogen habe, um die „Einsatzkräfte auszutauschen“. In dieser Zeit wurde das Flüchtlingsheim in Rostock-Lichtenhagen in Brand gesetzt. 115 Vietnamesen und ein Team des ZDF, die sich zu dem Zeitpunkt noch in dem Haus aufhielten, gerieten in Lebensgefahr. Nach Auskunft eines ZDF-Reporters gelang den Eingeschlossenen erst in letzter Minute die Flucht über das Dach. Es sei ein Wunder, daß keine Toten zu beklagen seien. SEITEN 2, 3, 4 UND 10
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