DONNERSTAG

Einen schnellen Streifzug ins Gebiet der akustischen Kunst unternimmt Herbert Kapfer in „Revolutions per minute — Umdrehungen pro Sekunde“. Der 23-Minuten-Crash- Course wird versuchen, den Begriffen wie „Audio Art“, „Sound Poetry“ und „Sound Work Composition“ zu genügen. Und natürlich auch den dahinterstehenden Dingen, die da wären: Terry Fox: „International Sound“; Margaret Harrison: „First Lines“; Douglas Davis: „How to make Live to a Sound“; Chris Burden: „The Atomic Alphabet“; Edwin Schlossberg: „Vibration“ und David Smith: „Typewriter in D“. Alle Titel sind geistige Kinder der achtziger Jahre und werden beim S2Kultur um 14.05 Uhr wiederbelebt.

Philippe Soupault, einem der seltenen sympathischen Künstler des Jahrhunderts, widmet DS-Kultur seine heutige „Stunde der Weltliteratur“ (15.35 Uhr). Monsieur Philippe war es nämlich lieber, „sich für einen Versager zu halten als für einen Star“. So verließ er auch ohne viel Federlesens den berühmten Club der Surrealisten, als André Breton seine Position des „Kunstpolizisten“ zu sehr ausspielte.

Stumm und teuer sind sie und werden aus den illustren Metropolen Europas eingeflogen: langbeinige Mädels voller Anmut und Grazie. So jedenfalls will es der moderne „Mythos Fotomodell“. Natürlich läßt diese Perspektive den geschäftsinternen Zynismus gerne unter den Tisch fallen. Dieser ist dafür im O-Ton-Hörspiel „Der Fotograf, das Modell und die Leserin“ (SWF1, 21.00 Uhr); zu hören. Da redet der Mann mit der (ach so erotischen) Kamera von den „wunderschönen Kleiderständern“. Das ist vielleicht verständlich, denn wer bekäme wohl keinen Höhenflug, wenn all diese aufregenden Damen im südbadischen Steinbruch allein für ihn posieren? Aber auch die Leserin darf ein Wörtchen mitreden. Denn schließlich ist sie das Zielpublikum, und ihr bereiten die Wespentaillen der Models Qualen und Freuden...