Nehberg ist wieder da

Der Floßfahrer und seine Begleiterin  ■ entgingen dem Hurrikan

Der Hamburger Rüdiger Nehberg und seine Begleiterin Christina Haverkamp aus Kiel sind wieder aufgetaucht. Nach ihrer Abfahrt von Jamaika trieb sie die Strömung südlich an Kuba vorbei zur britischen Insel Cayman. Das faxten die beiden Abenteurer, die seit einigen Tagen als vermißt galten, gestern der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV).

„Fußgänger sind schneller“, schrieb Nehberg, der bereits am 22. August in den Gewässern um Florida, dem Zentrum des Wirbelsturms „Andrew“, sein wollte, der GfbV. Da alle Seeleute ihnen dringend davon abgeraten hätten, mit dem Floß weiterzufahren, wollten sie jetzt das Floß auf einem Frachtschiff nach Miami bringen lassen.

Nehberg und Haverkamp waren im Dezember vergangenen Jahres zum Auftakt des Kolumbusjahres vom Senegal aus mit dem nur sechs Meter langen Bambusfloß aufgebro-

chen, um in Fortaleza in Brasilien

1eine europäische Versöhnungsbotschaft der Göttinger Menschenrechtsorganisation an die südamerikanischen Indianerorganisationen zu überbringen. Vor einigen Wochen starteten sie von der Karibik aus Richtung Washington, wo sie die Bush-Regierung auffordern wollen, die Ureinwohner Amerikas wirkungsvoller vor Ausrottung und

1Kulturverlust zu schützen.

Die Floßfahrt war bislang abenteuerlich genug, das Gefährt wäre fast von zwei Schiffen überrollt worden, und vor drei Wochen schlichen sich nachts Piraten an Bord. Bleibt für die letzte Etappe nur noch der Seemannsglückwunsch: „Mast und Schotbruch!“

dpa/VM