Unterm Strich

Der Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg geht in diesem Jahr an den Berliner Schriftsteller Volker Braun. Die mit 40.000 Mark dotierte Auszeichnung wird dem Autor als „Würdigung seines literarischen Gesamtwerks“ am 10.November, dem Geburtstag Friedrich Schillers, in Stuttgart überreicht. Die Auszeichnung wird alle drei Jahre vergeben. Gestiftet wurde der Preis 1955 von der baden-württembergischen Landesregierung „im Bewußtsein ihrer Verpflichtung, das Andenken Friedrich Schillers zu ehren, und in dem Bestreben, die schöpferische Arbeit zeitgenössischer Dichter und Schriftsteller zu würdigen und zu fördern“. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderen Max Frisch, Ernst Jünger, Golo Mann, Martin Walser, Christa Wolf und Friedrich Dürrenmatt.

Mit einer „Enthüllungs-Aktion“ hat sich der Kasseler Kunstprofessor Eberhard Fiebig gegen die „Verhüllung“ seines eigenen Kunstwerkes auf der documenta 9 durch den amerikanischen Künstler Joseph Kosuth zur Wehr gesetzt: vor laufenden Fernsehkameras riß Fiebig mit einem Krückstock ein weißes Flanelltuch von seiner Skulptur herunter.

Der Amerikaner hatte Skulpturen und Bilder in der Neuen Galerie mit Tüchern verhüllt, auf denen Zitate aus der Weltliteratur zu lesen sind. Wegen Verletzung des Urheberrechts will der streitbare Kunstprofessor vor Gericht gehen. Die Ankündigung der Museumsleitung, sein, Fiebigs, Kunstwerk „zum Schutz des documenta-Kunstwerks von Kosuth zu entfernen“, betrachtet der Kunstprofessor „als persönliche Bestrafung.“

Und noch ein Preis: Der Internationale Bodensee-Kulturpreis geht in diesem Jahr an den Tübinger Maler Martin Schmid. Diese Auszeichnung ist mit 20.000 Mark dotiert. Der Bodensee-Kulturpreis wird in jährlichem Wechsel in den Sparten Literatur, Bildende Künste und Musik verliehen. Schmid erhält die Auszeichnung am 15.November in Friedrichshafen. Die Laudatio wird der Tübinger Rhetorik- Professor Walter Jens halten.