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Start frei für die neue Frauenwoche

■ Im November steigt der Wiederbelebungsversuch / Organisatorinnen suchen noch Referentinnen

Totgesagte leben länger: Nachdem die Hamburger Frauenwoche nach fast einem Jahrzehnt ihres Bestehens im März 1992 sang- und klanglos verschied, geht vom 6. bis 13. November eine Nachfolgeveranstaltung an den Start. Mit neuem Konzept und veränderten Rahmenbedingungen wollen die Organisatorinnen Annette Hecker, Rita Bake, Monika Friedrich-Wussow, Heike Peper, Mechthild Schilmöller, Sabine Stövesand und Gunda Werner die frauenbewegten Hanseatinnen miteinander ins Gespräch bringen. Kontroversen und Übereinstimmungen in punkto politische Ansprüche sollen genauso aufs Tapet kommen wie Einschätzungen zur aktuellen Lage der Frauenbewegung in der Elbmetropole. „Ungleichzeitigkeiten und Standortfragen“ ist denn auch das Veranstaltungspaket übertitelt, das in fünf Schwerpunkte unterteilt wurde.

Thema Nummer eins: Harte Zeiten - eine kritische Reflexion der Frauen(projekte)bewegung. Erfolge und Niederlagen, Themenwandel und politische Trends sollen diskutiert werden. Thema Nummer zwei: Gezeiten - Wege in der Auseinandersetzung mit dem Feminismus. Gesprächsstoff bieten Generationskonflikte zwischen „Bildungstanten und Bauwagenlesben“, Werte-Wandel von der lila Latzhose zum Karrierefeminismus, (Dis-)Kontinuitäten weiblicher Biographien sowie Erfahrungsverfall und Erfahrungsvermittlung. Thema Nummer drei: Grenzen und Begrenzungen durch Ideologien. Frauen jedweder Couleur sollen ihr Selbstverständnis offenlegen. Zudem kommen Gruppenzwang, das Moralische in Auseinandersetzungen zum Beispiel in der Täter-Opfer-Debatte sowie die Institutionalisierung der Frauenbewegung zur Sprache. Thema Nummer vier: Kein Ort nirgendwo - Einschrän-

1kungen durch das Patriarchat. Mögliche Einzelthemen: Armut, Gestaltung von Lebensräumen und Lebensformen. Thema Nummer fünf: Zeit zum Träumen - kulturelle und kreative Aktionen.

Zentrale Aktionen laufen nur an dem ersten Wochenende und zwar

1nicht mehr wie früher in der Hochschule für Wirtschaft und Politik, sondern im Fachbereich für Bibliothek und Information der Fachhochschule (Grindelhof). Am Montag laufen dann dezentrale Veranstaltungen. Am Freitag, dem 13. November endet die Frauenwoche

1mit einer gemeinsamen Ergebnispräsentation und einem Fest. Sigrun Nickel

Es werden noch Referentinnen für Aktionen, Vorträge, Rundfahrten, Auftritte und Kurse in den fünf Themenbereichen gesucht. Kontakt: 4. Frauenhaus, 4393762.

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