„Apropos Fernsehen“

■ „TV TV“, So., 19.30 Uhr, Premiere

Mit „Apropos Film“ liefern Helmut Diemko und Peter Hajek dem ZDF seit 25 Jahren ein Magazin. Als Redakteure und Produzenten widmen sie sich fortan einmal wöchentlich für das unverschlüsselte Vorabendprogramm des Abokanalas „Premiere“ dem eigenen Medium. „TV TV“ wende sich, so der Sender, an die Altersgruppe zwischen 18 und 40. Möglichst unauffällig mischte sich der reife Herr Dittmeyer unter die anvisierte Zielgruppe. Denn seit der an Liebesentzug eingegangenen Sendung „Glashaus“ (ARD) hat es, von dem müden ZDF-Pausenfüller „Wir stellen uns“ mal abgesehen, kein Magazin über das Fernsehen mehr gegeben.

Dittmeyer sah eine Art „Apropos Fernsehen“ mit jenen Themen, die sonst Branchendiensten, Fachblättern und der „Yellow Press“ vorbehalten bleiben. Das ZDF verbreitete kürzlich eine gleisnerische Hudelei auf Ramona Leiß, die, so hieß es dort, „sechs Jahre lang rasant, informativ und unterhaltsam die ,Knoff- Hoff-Show‘ mitmoderiert“ habe, was die Verantwortlichen nicht abhielt, besagte Dame wegen ihres Sat.1-Engagements hinterrücks abzuservieren. „TV TV“ gab der Betroffenen Gelegenheit zur Stellungnahme und fand dabei noch Zeit für einen Schlenker ins Kuriose, denn der Ramona-Leiß-Fanclub, von dessen Existenz Dittmeyer erstmals Kenntnis erhielt, will es nicht bei diesem rüden Rauswurf bewenden lassen. In Mainz wird man sich auf Protestaktionen und — womöglich massive — Krawalle einstellen müssen.

Die zunehmende Anzahl dunkelhäutiger ModeratorInnen war zwar kürzlich schon Thema einer Programmzeitschrift, wurde aber mit forschem Schnitt und frecher Montage noch einmal in kurzweiliger Form umgesetzt. Nur die Frage, ob angesichts der Bereicherung des Farbspektrums irgendwo Molotowcocktails durch die Mattscheiben flogen, blieb unbeantwortet.

Ein wenig Klatsch mußte auch sein: Während Klausjürgen Wussow seine neue Lebensgefährtin zum Altar führte, saß die abgelegte Ida Krottendorf im Zirkus und wollte zu der Geschichte nichts mehr sagen. Daß Siegfried Lowitz als „Der Alte“ in Italien wahre Triumphe feiert und darum demnächst in „Allein gegen die Mafia“ auftreten wird, während man ihm hierzulande nur Kleinst- und Nebenrollen offeriert, war auch eine echte Nachricht.

Alles in allem also ein munteres, dabei durchaus hintergründiges Gemischtwarenangebot für Fans des elektromagnetischen „Global Groove“, die ihrer Passion mit ironischer Distanz nachgehen. Herr Dittmeyer