Lokalkoloratur: Michael Kujawa

LOKALKOLORATUR

Der vielen von uns noch vertraute Robert Graf sagte einmal: „Wenn ein Kind mit guten Zensuren nach Hause kommt, sprechen die Väter von Vererbung.“ So wird es ganz sicherlich nicht bei unserem heutigen Kolumnengast gewesen sein. Ein kleines, beinahe unscheinbares FAX, das gestern morgen eintraf, strotzt von echtem Vaterstolz. Der Pressesprecher der Bundesbahn in Hamburg versandte es, um kund zu tun, daß sein Sohnemann Michael Kujawa (26) „als Sieger des XIX. Concorso Internazionale di Musica da Camera im Fach Gitarre aus Finale Ligure an der italienischen Riviera zurückgekehrt ist.“ Das Abschlußkonzert sei sogar vom italienischen Fernsehen aufgezeichnet und die Preise öffentlich überreicht worden. Wo gibt es noch solche Väter, die keine Mühe scheuen, ihre Sprößlinge zu promoten und auf ihre unzähligen Erfolge verweisen? „Experten sagen ihm eine große Zukunft voraus“, wer kann das schon von seinem Sohn behaupten? Beide müssen beglückwünscht werden, der Senior für den Junior und der Junior für den Senior. Oder hat es vielleicht doch nur etwas mit Vererbung zu tun? nm