Krankenkasse erhöht den Beitragssatz

Bielefeld (AP) — Wegen der Kostenexplosion im Gesundheitswesen wird Deutschlands größte Krankenkasse, die Barmer Ersatzkasse in Wuppertal, den Beitragssatz für ihre fünf Millionen Mitglieder in den alten Bundesländern zum 1.Oktober um 1,2 Prozentpunkte auf 13,5 Prozent erhöhen. Nach Angaben der Barmer Ersatzkasse bedeutet dies für ein Krankenkassenmitglied mit einem Bruttoeinkommen von 3.000 Mark unter Berücksichtigung des 50prozentigen Arbeitgeberanteils eine monatliche Mehrbelastung von 18 Mark. Der Barmer-Vorstandsvorsitzende Hans Neusigl betonte nach der Entscheidung des Mitgliederparlaments der Krankenkasse am Mittwoch in Bielefeld, die Beitragserhöhung sei die Konsequenz einer Ausgabenentwicklung, wie es sie in den letzten 15 Jahren nicht gegeben habe. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien die Ausgaben pro Mitglied um 12,6 Prozent gestiegen, die Einnahmen dagegen nur um rund fünf Prozent. Dadurch sei bereits in der ersten Jahreshälfte ein Milliardenloch in den Kassen der Barmer entstanden. Ohne eine Erhöhung des Beitragssatzes würde der Fehlbetrag Neusigl zufolge bis zum Jahresende auf 1,7 Milliarden Mark wachsen.

Wegen der starken Ausgabensteigerungen werden auch einige westdeutsche Betriebskrankenkassen (BKK) bis Ende dieses Jahres die Beitragssätze erhöhen müssen. Im ersten Halbjahr überstiegen die Ausgaben die Einnahmen um 970 Millionen Mark. Das macht pro Versicherten ein Defizit von 212 Mark, rechnete der Geschäftsführer des BKK- Bundesverbandes, Wolfgang Schmeinck, gestern vor.