Flüsternde Flugzeuge senken Lärmbelästigung

Langenhorner und Fuhlsbüttler: Das Ohropax kann aus den Gehörgängen entfernt werden. So lautet die Botschaft des Fluglärmschutzberichtes 1991, den die Umweltbehörde gestern vorlegte. An elf der insgesamt zwölf Hamburger Meßstellen wurden im letzten Jahr niedrigere Durchschnittswerte gemessen als noch 1990.

Zwar stieg die Zahl der Flugbewegungen auf dem Fuhlsbüttler Airport geringfügig um 0,2 Prozent, doch immer mehr Maschinen heben leiser ab. Die Zahl der Starts und Landungen sogenannter Flüsterjets stieg 1991 gegenüber 1990 um 33 Prozent. Hinter der leicht verhamlosenden Wortschöpfung verbergen sich moderne Strahlflugzeuge, die um 10 Dezibel leiser in die Luft gehen als Flugzeuge älterer Bauart. Durch die Zunahme der Flüsterer gingen die beim Fluglärmschutzbeauftragten eingelaufenen Beschwerden um über ein Viertel zurück: Von 1165 auf 865.

Für Horst Balzen von der Bürgerinitiative gegen Fluglärm sind die Zahlen kein Grund zur Entwarnung: „Die Meßstellen stehen weitab der vom Fluglärm betroffenen Wohngebiete“. Bei Lärmmessungen auf Grundstücken, die direkt innerhalb der Flugschneisen liegen, hätte die Bürgerinitiative zusammen mit der Umweltbehörde eine weit höhere Lärmbelastung ermittelt. Zudem würde der Fluglärmschutzbericht nur die durchschnittliche Lärmbelastung ausweisen. Balzen: „Was wirklich unter die Haut geht, sind aber die Spitzenschallpegel, die hier überhaupt nicht erwähnt werden“. Die abnehmende Anzahl der Beschwerden führt der Fluglärmgegner auf eine „zunehmende Resignation“ der Betroffenen zurück: „Die Beschwerden verpuffen folgenlos“. Die Folge laut Balzen: „Die Airport-Anwohner fühlen sich veralbert und verzichten deshalb gleich auf die nutzlosen Protest-Anrufe“. mac