Arbeitslosenzahl sinkt nur minimal

Nürnberg (AFP) — Die Zahl der Arbeitslosen ist im August wieder unter die Drei-Millionen-Schwelle gesunken. Wie der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Franke, gestern in Nürnberg mitteilte, nahm die Zahl der Beschäftigungslosen im Westen um etwa 6.000 auf 1,821 Millionen ab. Die Quote blieb unverändert bei sechs Prozent. In den neuen Ländern ging die Zahl der Erwerbslosen um etwa 19.500 auf nun 1,168 Millionen zurück. Das entspricht einer Quote von 14,4 Prozent, nach 14,6 Prozent im Juli. Insgesamt waren in der Bundesrepublik im August damit 2,99 Millionen Menschen ohne Arbeit. Den Rückgang erklärte Franke vorwiegend mit Saisoneinflüssen.

In den alten Bundesländern bewege sich die Abnahme allerdings in „sehr engen Grenzen“, weil sich die „konjunkturelle Flaute nach wie vor auswirkt“. So wurden in Westdeutschland gegenüber dem Vorjahr 149.000 Arbeitslose mehr registriert. Saisonbereinigt gab es auch im August einen Anstieg um 17.000. Die Zahl der Kurzarbeiter nahm aufgrund ausschließlich saisonaler Gründe gegenüber Juli um 30.600 auf knapp 128.000 Arbeitnehmer ab. Dagegen verringerte sich das Stellenangebot bei den Arbeitsämtern, und die Zahl der Erwerbstätigen nahm — von jahreszeitlichen Einflüssen abgesehen — praktisch seit Jahresbeginn ebenfalls nicht mehr zu. Sie stagniert derzeit bei 29,38 Millionen Erwerbstätigen. Das sind zwar 250.000 mehr als im Vorjahr, doch sind darin 450.000 Ost-West- Pendler enthalten. Laut Franke nimmt das Arbeitskräfteangebot vor allem wegen der Zuwanderung weiterhin nachhaltig zu.

Die Entlastung des ostdeutschen Arbeitsmarktes durch arbeitsmarktpolitische Instrumente nahm nach Angaben der Bundesanstalt im August ab. Zwar bezogen erneut mehr Arbeitnehmer Altersübergangsgeld (555.900 gegenüber 545.500 im Juli). Die Zahl der Teilnehmer an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (381.400) und an Kursen beruflicher Weiterbildung (493.900) war jedoch rückläufig. 281.500 Menschen erhielten Vorruhestandsgeld. Insgesamt wurde der Arbeitsmarkt damit im August um rund 1,86 Millionen entlastet gegenüber 1,89 Millionen im Juli und 1,93 Millionen im Juni.