■ BRANDANSCHLÄGE AUF PRIVATWOHNUNGEN VON VIETNAMESEN: Rassistischer Terror jetzt frei Haus
Halle (taz) — Mit Angriffen auf zwei Privatwohnungen vietnamesischer ImmigrantInnen in Halle haben die fremdenfeindlichen Ausschreitungen einen neuen Höhepunkt erreicht. Skinheads warfen in einem Fall einen Brandsatz in eine Wohnung und zündeten in einem anderen Haus die Wohnungstür an. Dabei erlitten zwei Frauen und sieben Kinder zum Teil schwere Brandverletzungen. Die Anschläge erfolgten im Abstand von ungefähr 20 Minuten. Die Polizei in Halle wußte gestern noch nicht, ob es sich in beiden Fällen um dieselben Täter handelte. Acht Jugendliche wurden in der Nacht vorläufig festgenommen. Die vietnamesischen Familien in Halle, die ursprünglich von der DDR-Regierung als VertragsarbeiterInnen ins Land geholt worden waren, sind in den letzten Monaten wiederholt angegriffen worden. Sie hatten sich ein Funktelefon angeschafft, dem es nun zu verdanken war, daß die Feuerwehr relativ schnell am Tatort war. Die Polizei hatte für die fragliche Nacht mit einem Angriff auf ein Flüchtlingsheim gerechnet und dieses abgeriegelt. Mit dem Schutz der Privatwohnungen sei sie allerdings überfordert. SEITEN 5 UND 10
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