Ausschuß fordert von Stolpe Erklärung

Berlin (dpa/AFP/taz) — Der Stolpe-Untersuchungsausschuß des brandenburgischen Landtags will klären, unter welchen Umständen der Ministerpräsident im Jahr 1978 seine DDR-Verdienstmedaille erhalten hat. Der Ausschußvorsitzende Bisky erklärte am Dienstag nach der Sitzung, der Ausschuß wolle so bald wie möglich den früheren stellvertretenden Leiter des DDR-Staatssekretariats für Kirchenfragen, Hermann Kalb, als Zeugen vernehmen. Der umstrittene, weil entlastende Zwischenbericht über die Stasi-Kontakte Manfred Stolpes, der zum Auszug des Bündnis 90 geführt hatte, wurde auf Antrag der SPD und FDP annulliert. Das Bündnis wird daraufhin in den Ausschuß zurückkehren.

Unterdessen hat sich die pommersche Kirchenleitung hinter zwei Mitstreiter Stolpes gestellt, die nach Aktenlage selbst Inoffizielle Mitarbeiter der Stasi waren. Die Kirchenleitung bekräftigte die Entscheidung, ihre Mitglieder Hans-Martin Harder und Siegfried Plath im Amt zu belassen. wg