Lokalkoloratur

■ Krista Sager

LOKALKOLORATUR

Ein Konzept zur Förderung des Fahrradfahrens in Hamburg sei im Senat in Arbeit, hat Umweltbehörden-Chef Dr. Fritz Vahrenholt jüngst bekannt gegeben. Da kann man gespannt sein, welche einschneidenen Verbesserungen für umweltbewußte Verkehrsteilnehmer man sich im Rathaus einfallen läßt. Eins aber scheint klar zu sein: Bei sich selbst wollen die Damen und Herren nicht anfangen. Oder wie ist es sonst zu verstehen, daß GAL-Fraktionschefin Krista Sager

mit ihrem Antrag auf ein Dienstfahrrad jetzt endgültig auf Ablehnung stieß? Eigentlich hätte sie sogar Anspruch auf einen Dienstwagen mit Chauffeur, so wie rund 50 weitere hochgestellte Hamburger PolitikerInnen, SenatorInnen zum Beispiel, Staatsräte und eben Fraktionsvorsitzende. Die Sagersche Bescheidenheit löste im Rathaus aber nicht Begeisterung wg. Sparsamkeit aus, sondern führte zu Verwirrung. Nachdem ihr Antrag monatelang zwischen Finanzbehörde und Bürgerschaft herumgeschoben wurde, legte Parlamentspräsidentin Elisabeth Kiausch jetzt ihr endgültiges velozipedisches Veto ein: Mit den Dienstautos, so ihr Argument, sollten die Arbeitsmöglichkeiten der so Begünstigten erweitert werden, bei einem Fahrrad sei das nicht gegeben. Politiker, so lernen wir, mögen eben keinen Gegenwind. ch