Der Wiedereinstieg ist machbar

■ Modellprojekt unterstützt Frauen, die nach Familienpause in den Beruf zurückkehren wollen

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Wenn die Kinder „aus dem Gröbsten raus sind“, ist oft auch die Mutter „raus“ — aus dem Berufsleben. Nach einer Pause von fünf oder mehr Jahren trauen sich viele Frauen aus eigener Kraft den Wiedereinstieg nicht mehr zu. Ein bundesweites Modellprojekt hilft mit Beratung und Schulungen, und das mit beträchtlichem Erfolg. Dem Hamburger Träger EFA (Erwerbslose Frauen Altona) wurde kürzlich eine zweijährige Verlängerung zugebilligt.

Bundesweit kehren jährlich etwa 320000 Frauen auf den Arbeitsmarkt zurück. Und über zwei Millionen Frauen, die sich derzeit ausschließlich der Familie widmen, wünschen sich, so die Einschätzung der EFA-Mitarbeiterinnen, in den kommenden Jahren eine Rückkehr in den Beruf. Doch oft sind sie unsicher, ob ihre berufliche Qualifikation veraltet ist, oder sie unterschätzen ihre Chancen und die finanziellen Förderungsmöglichkeiten.

„Bei uns werden pro Woche etwa 15 Frauen beraten“, so Kossa Ritter von der EFA. In der kostenlosen Beratung werden die Qualifikationen mit den Anforderungen des Arbeitsmarktes verglichen. Durch enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt und verschiedenen Weiterbildungsträgern kann die EFA konkrete Unterstützung bieten. Manchmal reicht als Ermutigung bereits die Teilnahme an einem der Bewerbungstrainings, nach dem sich die Frauen selbständig einen neuen Arbeitsplatz suchen.

Infratest Sozialforschung, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, stellte fest: In der Hamburger Beratungsstelle waren die meisten Ratsuchenden zwischen 31 und 40 Jahre alt und hatten eine fünf- bis zehnjährige Berufspause hinter sich. Auch nach so langen Pausen sind die Chancen noch nicht verspielt. Laut einer Nachbefragung hatten 50 Prozent der Frauen nach der Beratung bei der EFA eine geringfügige oder Teilzeitbeschäftigung gefunden oder eine Umschulung begonnen. cw

EFA, Erzberger Straße 1-3, HH 50, 3902924