Ausschuß konsequent

■ Stadtwerkevorstand weckt Opposition auf (vgl.S.26)

Was der Ampel in neun Monaten nicht gelungen ist, der Stadtwerkevorstand schafft es mit einer Entlassung: Die CDU-Fraktion ist aufgewacht! Der Stadtwerkevorstand wollte eine Angestellte rausschmeißen, die er im Verdacht hat, die Wahrheit ans Licht gebracht zu haben, und hat dafür ausgeplaudert, daß der Bürgermeister entgegen allen Erklärung noch im Juli mit dem Billigtarif im Computer stand. Wer hat da warum die Unwahrheit gesagt? Die CDU hat einen Ball zugespielt bekommen, den sie nicht mehr am Tor vorbeischießen konnte.

Wohl wahr: Die paar tausend Mark, die da an Bürgermeister, Senator und Lebensgefährtinnen verschenkt wurden, sind eigentlich ein bißchen wenig Material für einen Untersuchungsausschuß. Doch auf die dreiste Art, mit der das Unternehmen zum zweiten Mal versucht, die Öffentlichkeit an der Nase herumzuführen, ist der Ausschuß die angemessene Antwort. Auch wenn die CDU den Bürgermeister zur Resignation treiben will, um die Ampel zu sprengen, die wirklich Gefährdeten sitzen woanders. „Wer politisch Verantwortliche auf diese Art in die Schlagzeilen bringt, darf sich warm anziehen“, hatte die taz Ende August kommentiert. Holger Bruns-Kösters