Zu spät gekommen

■ Jan-Ove Waldner gewann European Masters im Tischtennis/ Experimente und wenig Publikum

Karlsruhe (dpa) — „Das ist so, als ob ich drei Minuten zu spät komme“, meinte ein Zuschauer zum neuesten Experiment des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Um den Sport attraktiver zu machen, begannen beim 2.European Masters Cup die Sätze erst beim Stande von 5:5. „Wir haben die Spielzeit fast unmerklich gekürzt, ohne daß die Struktur des Tischtennis zerstört wird“, erklärte DTTB-Präsident Gäb euphorisch, genutzt hatte es wenig: trotz des Auftritts von zwölf Weltklassespielern — nur Jörg Roßkopf fehlte verletzungsbedingt — kamen an den beiden Tagen lediglich 3.500 ZuschauerInnen. Dementsprechend skeptisch war der in der Vorrunde ausgeschiedene Steffen Fetzner: „Man wird wohl zu 0:0 zurückkehren.“

Beim höchstdotierten Tischtennisturnier in Europa kassierte Olympiasieger Jan-Ove Waldner für das 16:21, 21:12, 16:21, 21:18, 21:19 im Finale gegen Vize-Europameister Jean-Michel Saive (Belgien) insgesamt 47.000 Mark. Hinter Waldner und Saive untermauerten Weltmeister Jörgen Persson und Erik Lindh als gemeinsame Dritte die Vormachtstellung der Schweden.