Straßenbahn für die Linie 102

■ CDU legt Nahverkehrskonzept vor / I Prozent des Haushalts für ÖPNV / Baubehörde: kein Geld

vor / 1 Prozent

des Haushalts für ÖPNV / Baubehörde: kein Geld

„Totale Konzeptionslosigkeit“ in Sachen öffentlicher Nahverkehr bescheinigt der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Ole von Beust, dem Hamburger Senat. Zusammen mit Fraktionschef Rolf Kruse wartete er gestern mit Vorschlägen für eine umfassende Erweiterung des Hamburger Schnellbahnnetzes auf.

Besonders wichtig sei es, so von Beust, die Großsiedlungen in Hamburgs Außenbezirken wie Bramfeld, Sasel, Lurup, Rahlstedt-Ost durch den Neubau von U- und S-Bahnstrecken an das Schnellbahnnetz anzuschließen. Die überlastete Buslinie 102 (20000 Fahrgäste pro Tag) soll durch eine moderne, schnelle Straßenbahn ersetzt werden.

Desweiteren sieht das CDU- Konzept die Verbindung der bestehenden Bahnlinien durch ein 40 Kilometer langes Ringbahnsystem von Blankenese über Niendorf, Poppenbüttel, Rahlstedt und Jenfeld bis nach Billwerder-Moorfleet vor. Dadurch würden rund 900000 Menschen direkten Zugang zum Schnellbahnnetz erhalten.

Zur Finanzierung dieser Vorhaben sollte der Senat nach Ansicht Kruses in den nächsten Jahren jeweils ein Prozent des Hamburger Haushalts verwenden — im Moment machen die Investitionen für den öffentlichen Nahverkehr nur knappe 0,3 Prozent des Etats aus. Außerdem seien noch einige Bundesmittel lockerzumachen: Nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz stehen für den öffentlichen Nahverkehr in Ballungsräumen 725 Millionen Mark zur Verfügung. Würde Hamburg entsprechende Konzepte vorlegen, so von Beust, könnte es dafür aus diesem Topf mindestens 20 Millionen beanspruchen. Die Baubehörde teilte in einer Stellungnahmen mit, es werde seit einigen Monaten intensiv an den unterschiedlichsten Verkehrsthemen gearbeitet, darunter „auch zum Thema Schnellbahnbau.“ Mit den Vorschlägen der CDU sei man durchaus einverstanden, das Finanzierungskonzept überzeuge jedoch nicht. löf