Schweigemarsch gegen Gewalt

Berlin.Unter dem Motto »Gewalt? Halt — Mehr Mut wäre gut!« versammelten sich gestern rund 1.000 Menschen in der Potsdamer Straße zu einem Schweigemarsch gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit. Von dem Büro der Ausländerbauftragten Barbara John, die den Zug eröffnete, sollte der Marsch zur Putlitzbrücke führen, und am Mahnmal für die während der Nazizeit deportierten Juden mit einer Ansprache des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Berlins, Jerzy Kanal, enden. Der erste Bevollmächtigte der Berliner IG- Metall, Foede, betonte, daß das Thema Ausländerpolitik zum wichtigsten Problem in diesem Land hochstilisiert werde. Die Bundesregierung wolle ihre nicht eingehaltenen Versprechen vertuschen.

Eine Gruppe von ImmigrantInnen und Flüchtlingen kritisierte im Vorfeld den erwarten Auftritt des Regierenden Bürgermeisters Eberhard Diepgen. Sein Erscheinen könne nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Politiker die Verantwortung für die Gewalt gegen Ausländer trügen. rak