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Friedensgespräche „sehr schwierig“

Genf/Sarajevo/Zagreb (dpa/ap) — Die für Freitag in Genf angesetzten Friedensgespräche der Jugoslawienkonferenz werden nach Einschätzung von EG-Vermittler Lord Owen „sehr schwierig“. Zusammen mit dem UNO-Beauftragten Cyrus Vance vertrat er jedoch am Mittwoch die Ansicht, daß die Verhandlungen auf hoher Ebene auch im Falle fortdauernder Kämpfe in Bosnien unbegrenzt fortgesetzt werden sollten. Selbst wenn Rest-Jugoslawien aus der UNO ausgeschlossen wird, sollten alle Konfliktparteien weiter an den Gesprächen beteiligt sein.

Die bosnischen Serben haben ungeachtet ihres eigenen Angebots ihre Artillerie rund um die belagerten Städte Jajce und Bihac noch nicht unter UNO-Überwachung gestellt. Serbische Artillerie nahm die beiden Städte im Westen Bosniens auch gestern unter schweren Beschuß. Bisher überwachen die Blauhelme nur einige Artillerie-Sammelstellungen rund um die bosnische Hauptstadt Sarajevo.

Eine Gruppe von 100 kranken Menschen konnte am Mittwoch wieder mit Bussen Sarajevo verlassen. Die Hälfte von ihnen gehörte zur noch 850 Mitglieder zählenden jüdischen Gemeinde in Sarajevo. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hatte am Dienstag 68 kranke und verwundete ehemalige Häftlinge serbischer Gefangenenlager nach Großbritannien ausgeflogen. Bei den Evakuierten handelte es sich nach Angaben des IKRK fast ausschließlich um bosnische Moslems, die im Zuge der sogenannten „ethnischen Säuberungen“ in Gefangenschaft geraten waren. Nach Angaben der Belgrader Agentur Tanjug lieferten sich in Sarajevo die verfeindeten Parteien erneut schwere Gefechte.

Die EG hat bis Jahresende eine zusätzliche Flüchtlingshilfe für die Opfer des Krieges in Höhe von 244 Millionen Mark beschlossen. EG-Ministerrat, EG-Kommission und das Parlament einigten sich auf diesen Betrag, erklärte EG-Kommissar Manuel Marin am Mittwoch im Straßburg. Diese Summe, im Nachtragshaushalt 1992 enthalten, ist Teil der 343 Millionen Mark Dringlichkeitshilfe, die die EG seit Beginn des Krieges für die Bevölkerung in Ex-Jugoslawien beschlossen hat.

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