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Von der Komödie zum Drama

KOMMENTAR

Von der Komödie zum Drama

Irgendwann muß es doch klappen. Irgendwann demontieren die Hamburger Sozialdemokraten sich selbst, wenn es schon der Wähler nicht schafft. Am selben Abend, an dem in der Bürgerschaft der (vielleicht) letzte Akt der unsäglichen Kleingarten- Komödie zwischen Ingo Kleist und Traute Müller aufgeführt wird, haben 34 gestandene Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete nichts Besseres zu tun, als den nächsten Streit vom Zaun zu brechen. Wenn es dabei um eine ähnliche Lappalie ginge, wie bei der Kleist-Müller-Nummer — geschenkt.

Nur leider steht diesmal keine Komödie auf dem SPD-Theater- Programm, sondern ein Drama. Die Wiederaufführung von „Asylstreit der Sozialdemokraten“ wird für niemanden Grund zum Lachen sein, außer für die rechten Stimmungsmacher.

Natürlich nicht für die Flüchtlinge, für die das Leben in Hamburg ohnehin schon immer unerträglicher wird. Auch nicht für die, die qua Geburtsrecht in Deutschland leben und denen es allmählich zu eng wird mit den vielen Ausländern. Sie werden nämlich feststellen, daß es ihnen nach der Änderung des Asylrechts nicht einen Deut besser gehen wird. Wohnungsnot und Armut haben andere Gründe.

Und schon lange nicht für die SPD, die mit diesem Trauerspiel nicht einen Wähler zurückgewinnen wird. Der Satz bleibt richtig: Das Original wird gewählt, nicht die Kopie. Walter Kurz

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