"Attacken über unglaubliche Dinge"

■ Das Gothic-Quartett The Fair Sex aus dem Ruhrpott ist heute abend in der Markthalle zu Gast / Ein Gespräch

INTERVIEW

»Attacken über unglaubliche Dinge« Das Gothic-Quartett

The Fair Sex aus dem Ruhrpott ist heute abend in der Markthalle zu Gast/Ein Gespräch

Die Gruppe The Fair Sex blickt auf eine fünfjährige Geschichte und ebensoviele veröffentlichte Lps wie - zusehends erfolgreichere - Jahre der Zusammenarbeit zurück. Bei ihrer neuen Lp Spell of joy reicht die Resonanz gar bis zum New Music Seminar in New York. Das Gothic- Quartett aus dem Ruhrpott scheint, ebenso wie Wolfsheim, kurz vor dem internationalen Durchbruch zu stehen. Was auf dem Weg dorthin zu beachten ist und welche Absichten sonst noch dahinter stecken, erklärten die Bandmitglieder anläßlich ihres Besuches in Hamburg.

Bands mit einer ähnlichen stilistischen Ausrichtung wie eurer sind in jeder Stadt des Landes präsent. Habt ihr als Gruppe aus dem Ruhrgebiet Rückhalt in einer Szene?

Wir sind dort in einer Club-Szene groß geworden. Unsere ersten Demos wurden dort gespielt, und der schnell einsetzende Erfolg hat uns unsere Authentizität bestätigt.

Wie erklärt ihr euch denn euren Erfolg?

Ein Phänomen! Einerseits beschränken sich viele Gruppen auf eine „Sisters of Nephilim“-Mischung, andererseits verkaufen einige aus dem Stand von der ersten Lp achtzig- bis neunzigtausend Kopien.

Gibt es für eure Lps eine inhaltliche Klammer?

Nein, die Sachen sind gewachsen, wir vier haben uns aneinander gerieben, aber wir haben uns nie im Vorhinein überlegt, bestimmte Schritte zu tun. Bei The Fair Sex geht es um Attacken-Ideen, Songs,

die zeigen sollten, was für unglaubliche Dinge geschehen. Andererseits haben wir auch Freude an unseren Arrangements.

Könntet ihr euch ein bestimmtes Thema vornehmen, und dann nach vorheriger Absprache die Musik dazu entwickeln?

Das wäre für uns eine zu starre Arbeitsweise. Wir machen die Musik zuerst, weil da erst das Thema deutlich wird. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das reicht, um andere zu irritieren, was wiederum unseren Absichten entspricht.

Es gibt aber keine Kernaussage. Sonst könnten wir viellleicht auch konkrete Forderungen an den Song stellen, bevor wir ihn schreiben.

Hat sich euer Status in den Jahren geändert?

Klar, „Zillo“ schreibt ab und zu schon von den „frühen Fair Sex“, um neuere Gruppen zu beschreiben. Da empfindet man doch schon einen gewissen Stolz, wenn man so etwas liest.

Fragen: Kristof Schreuf

„The Fair Sex“, heute, 21 Uhr, Markthalle