Katechismus II: Jugdement Day!

Rom (AFP/taz) — Der neue „Katechismus der katholischen Kirche“ ist fertig. Der Papst billigte die neue Fassung bereits am 26. Juni; veröffentlicht wurde sie noch nicht, da die Übersetzungen noch nicht vorliegen. Ausgearbeitet wurde der Katechismus in sechsjähriger Arbeit von einer Kommission aus Prälaten und „Experten“, denen 24.000 Verbesserungsvorschläge von Bischöfen aus aller Welt vorlagen. Für Christen ist es danach moralische Pflicht, Kriegsdienst zu leisten und Steuern zu bezahlen. Suizid bleibt natürlich eine „Beleidigung Gottes“, doch müsse man auch die Ängste und Probleme berücksichtigen, die einen Menschen zu diesem Schritt trieben. Die Todesstrafe schließt die Neufassung nicht aus. Sie empfiehlt jedoch, systematisch Milde walten zu lassen. Drogenhändler und -produzenten werden hart verurteilt, Alkoholiker, Kettenraucher, Schlemmer und Glücksspieler dagegen nur verwarnt. Homosexuelle werden zwar zur Keuschheit ermahnt, sollen aber mit „Respekt“ und „Verständnis“ von der Kirche aufgenommen werden. Priestern, denen gar Fälle von Masturbation gebeichtet werden, sollen die „Gefühlsunreife“ des Beichtenden und die „Macht sozialer Gewohnheiten“ nicht vergessen. Prostitution „verletzt die Würde des Menschen“, heißt es, die Schuld könne aber durch „Elend, Erpressung und sozialen Druck“ vermindert werden.