Drogenstrich nicht in den Bremer Westen

■ SPD-Fraktion diskutierte Drogenpolitik

“Man kann die Diskussion doch in zwei Punkten zusammenfassen“, sagte die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Marlis Grotheer-Hünecke. „Erstens kommt der Drogenstrich weder nach Woltmershausen noch nach Walle, und zweitens soll es Aufenthaltsräume für die Junkies im Viertel geben.“ Den ganzen langen Freitag debattierte die SPD- Fraktion zum Thema Drogenpolitik. Beschlüsse gab es allerdings nicht. Erst am Montag wollen die Abgeordneten entscheiden, mit welcher Position sie in die Auseinandersetzungen um ein Drogensofortprogramm gehen werden.

Am Dienstag entscheidet der Senat über die Vorlage von Irmgard Gaertner und Friedrich van Nispen zum Sofortprogramm. Ob das gemeinsame Papier, in dem für die Verlagerung des Strichs noch die beiden Standorte im Bremer Westen genannt sind, dann noch gemeinsam getragen wird, erscheint nach der gestrigen Diskussion mindestens fragwürdig. Nach Betroffenenberichten am debattierten die Abgeordneten breit angelegt: „Das ging von Hilflosigkeit über Legalisierung harter Drogen bis zur verstärkten Repression“, sagte Uwe Kramer, Pressesprecher der Fraktion.

Auf die Standortfrage für den Drogenstrich kamen die Abgeordneten immer wieder zurück. „Mit der Forderung nach Dezentralisierung rückt das Problem näher“, sagte Kramer. „Auf Szenenähe konnten sich alle schnell einigen, das ist das Hochburg- Prinzip“, sagte Marlis Grotheer- Hünecke. Und aus dem Plenarsaal drang: „Wenn ihr das nach Walle verlagert, werden die Euch das Fraktionsbüro über dem Kopf anstecken.“ J.G.