Aus für die Lesbenberatung in der Schmilinskystraße?

Der Lesben- und Schwulenberatungsstelle des Vereins Intervention droht das Aus. Müßten die Räume in der Schmilinskystraße und am St. Georgs Kirchhof geschlossen werden, gäbe es in Hamburg für ratsuchende Lesben keine Anlaufstelle mehr. Denn bereits im März dieses Jahres mußte das Magnus Hirschfeld Centrum seine Lesbenberatung einstellen.

Die Existenz des Vereins Intervention ist durch die bundesweiten Kürzungen im ABM-Bereich gefährdet. In einem Senator Ortwin Runde gestern überreichten Schreiben ruft der Hamburger Ratschlag, ein Zusammenschluß von diversen lesbischen und schwulen Projekten und Initiativen, den Senat zum Handeln auf.

Sie fordern die Übernahme der auslaufenden ABM-Stellen einschließlich der dazugehörigen Sachmittel durch das Amt für Jugend.

Das drohende Ende jeglicher spezifischer Lesbenberatung in Hamburg offenbare einen eklatanten Mangel an Einsicht bei Senat und Behörden, heißt es im Schreiben weiter. Allein in den letzten anderthalb Jahren haben über 1000 Frauen das Angebot des Lesben/ Frauentreffs bei Intervention in Anspruch genommen.

Die mehr als 80000 in Hamburg lebenden Lesben und Schwulen beanspruchen - gerade auch in den Zeiten von AIDS und nicht zuletzt aufgrund ihres Steueraufkommens - auch eine Förderung ihrer Interessen. taz