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Frisch aufgebacken

■ Die Weserterrassen feierten während des großen Umbaus ihr zweites Richtfest

Frisch aufgebacken

Die Weserterrassen feierten während des großen Umbaus ihr zweites Richtfest

Gebaut wurde es als Gartengaststätte. Später diente es auch mal als amerikanischer Club oder als Schifferkneipe. Und gestern hatte es bereits zum zweiten Mal Richtfest: das Bürgerhaus Weserterrassen am Osterdeich.

Seit fast einem Jahr wird das 1933 im Bauhausstil auf Stahlbetonstelzen errichtete Haus von Grund auf renoviert und umgebaut. Keine einzige Wand ist stehengeblieben, Decken wurden verschoben, und die Ostseite bekam einen zweistöckigen Anbau. Über dem großen Saal ist bereits ein Regieraum für Licht-, Ton- und Filmtechnik entstanden. Nur die Säulen, die manchmal die Sicht auf die Bühne verstellen, müssen aus statischen Gründen stehenbleiben.

Echte Konkurrenz wird das benachbarte „Ambiente“ durch das Bürgerhaus-Cafe bekommen: Über die Hälfte der Südfront wird es völlig neu eingerichtet. Der Blick durch die großen Fenster und eine Freitreppe hinunter in den neugestalteten Garten mit Spielplatz öffnen das Haus in Richtung Weser; und die Professionalisierung von Küche und Bedienung soll dafür sorgen, daß das Bürgerhaus künftig einen größeren Teil seiner Kosten selber erwirtschaftet.

Rund 1,5 Millionen Mark werden insgesamt im Bürgerhaus verbaut, die „Stiftung Wohnliche Stadt“ und der EG- Sozialfonds haben einen Großteil davon beigesteuert. Alle Arbeiten werden — soweit wie möglich — von Langzeitarbeitslosen über Beschäftigungsprogramme geleistet, die das Bremer „Förderwerk“ koordiniert.

„Das macht den Umbau natürlich nicht unbedingt schneller“, meint Bürgerhaus-Leiter Rolf Barginski. Weit mehr Ärger als mit unerfahrenen Bauarbeitern hatte er bisher allerdings mit eingefleischten Bremer Beamten. „Für diesen Umbau waren insgesamt elf Behörden zuständig“, stöhnt Barginski, „die Anträge, die ich dafür geschrieben habe, füllen zwei dicke Aktenordner.“

Sogar den Neigungswinkel der Solarzellen, die — auf dem Bürgerhausdach installiert — künftig für dessen Stromversorgung sorgen sollen, mochten die Beamten nicht allein dem Stand der Sonne überlassen. „Höchstens 30 Grad hat uns die Wasser- und Schiffahrtsdirektion gestattet“, erzählt Barginski, „sonst würden angeblich die Kapitäne geblendet, wenn sie mit ihren Schiffen unten vorbeifahren.“

Keine Einwände hatten die Behörden letztlich gegen die ökologische Brauchwasserspülung der Bürgerhaustoiletten. Das Wasser dafür wird ausschließlich auf dem großen Dach gesammelt — vorausgesetzt es regnet in Bremen genug.

Die Wiedereröffnung des völlig neugestalteten Bürgerhauses Weserterrassen ist für das kommende Frühjahr geplant. Dann haben auch all die Dutzende Gruppen, Kurse und Treffpunkte des Bürgerhauses, die zur Zeit über Schulen und Kirchengemeinden des Viertels verteilt sind, wieder ihren zentralen Ort. Ase

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