Sonntag

Brenda Starr

„Brenda Starr“ geht, wie auch „Dick Tracy“ und „Die Addams Familie“, auf einen Zeitungs-Comic-Strip zurück, der 1940 von Dale Messick erdacht und in der Chicago Tribune erschienen war. Ab 1945 war die anmutige Reporterin als Star einer Fortsetzungsserie auch im Kino zu sehen. 1976 entstand eine TV-Fassung mit Jill St. John in der Hauptrolle. Im Zuge der neueren Comic-Film- Welle fand auch Hollywood wieder Gefallen an der unerschrockenen, schönen und höchst emanzipierten Heldin. Hier nun befreit sich die Comicfigur Brenda (Brooke Shields) von der Bevormundung durch ihren Zeichner Mike (Tony Peck) und geht allein auf Erlebnissuche. Mike bleibt nichts anderes übrig, als ihr in die Comic-Welt zu folgen. Daneben gibt es noch den aristokratischen Basil St. John alias Timothy Dalton, der verläßlich immer dann auftaucht, wenn Brenda in größter Gefahr schwebt.

Die Darsteller stürzen sich gutgelaunt in das turbulente Geschenen und nehmen den Film ebensowenig ernst wie Regisseur Robert Ellis Miller. Gerade darum macht er so viel Spaß. Die Kamera führte Kinolegende Freddie Francis, der auch Scorseses „Kap der Angst“ fotografierte.

(RTL plus, 17.00 Uhr)

Die Mafiaprinzessin

Antoinette Giancana, die Tochter eines Chicagoer Mafia-Paten, beschrieb in ihrem autobiographischen Bestseller das Familienleben im Milieu des organisierten Verbrechens. Ihre Lebenserinnerungen dienten diesem US-Fernsehfilm als Vorlage. Die Autorin selbst ist kurz in einer Kirchenszene zu sehen. Dargestellt wird sie von Susan Lucci, die ansonsten in der Soap-opera „All My Children“ für Kabale und Liebe zuständig ist. Den Mafia-Boß Sam Giancana verkörpert Tony Curtis.(ORB 3, 20.15 Uhr)

Die Geschichte

des James Thornwell

Bis zu seinem Tode im Juni 1984 litt der schwarze Ex-Soldat James Thornwell unter einem Trauma, weil ihm 1961 unter Zwang bewußtseinsverändernde Drogen verabreicht worden waren. Armeeangehörige hatten gehofft, Thornwell auf diesem Wege zu einer Aussage über verschwundene Geheimpapiere zwingen zu können. Zwanzig Jahre nach dem Vorfall erhielt Thornwell vom US-Kongreß eine Entschädigung in Höhe von 625.000 Dollar zugesprochen. Der Regisseur und Executive Producer Harry Moses hatte sich schon 1979 mit diesem Skandal beschäftigt. 1981 schließlich verfilmte er die Geschichte als Dokumentarspiel. In den Hauptrollen agieren Glynn Turman, Vincent Gardenia und Craig Wasson.(Tele 5, 22.00 Uhr)

Harald Keller