Galerienspiegel

■ Bruce Naumann / Cecilie Herrero / Afrika in Amerika

GALERIENSPIEGEL

Das Gebrüll der Glatze aus den Monitoren und auf den Wänden des zentralen Eingangsraumes der gerade mit der Rekordzahl von 609253 Besuchern beendeten dokumenta IX wird weiterhin zu hören sein. Laut lapidarer Pressemitteilung von nur einem einzigen Satz, hat die Hamburger Kunsthalle jetzt die hochgelobte, besonders aggressive Arbeit Anthro/Socio von Bruce Nauman mit den bedrohlich- verängstigt herausgeschrieenen Worten „help me, beat me“ erworben.

Bunt, märchenhaft und in ihrer obsessiven Kraft weit über naive Malthearapie hinausreichend ist die Kunst der Gruppe Schlumper. Uwe Bender, Karl-Ulrich Iden und Horst Wäßle haben ihre Kreativität jetzt zur Fassadengestaltung der Tageserholungsstätte für Kinder im Stadtpark eingesetzt. Die Besichtigungsparty mit Buffet, Musik der Gruppe „Station 17“ und Spielen findet heute um 12 Uhr in der Hindenburgstraße 6 statt.

Ihre Erfahrungen aus einem sandinistischen Wandmalkollektiv in Nicaragua bringt Cecilia Herrero jetzt in den Innenhof des Fachbereichs Sozialpädagogik ein. Dort wird heute um 14 Uhr im Rahmen des Projekts Companera '92 das Frauenwandbild samt einer Ausstellung anderer Werke der Argentinierin eingeweiht. (Saarlandstr.30)

Die offizielle Ausstellung Hamburgs zum Columbus-Jahr befasßt sich weder mit den Eroberern noch den Eroberten, in großem Stil wird vielmehr die Folge des Sklavenhandels in all seinen Aspekten behandelt: Afrika in Amerika zeigt die vielfältigen Aspekte eines inzwischen weltweit wirkenden Kulturtransfers. So werden unter anderem Hamburgs Beteiligung am Menschenhandel thematisiert oder ein Laden mit Artikeln zu den afrobrasilianischen Religionen aufgebaut. Eröffnung in Anwesenheit des Candomble-Priesters „Baba Loixa“ Luis Franca und mit afroamerikanischer Musik am Donnerstag um 18 Uhr.

Museum für Völkerkunde, Rothenbaumchaussee, 13. Oktober bis April 1993 wisch