Streit um Hochschulbau

Hamburgs Wiwi-Studenten müssen in diesem Semester Altonaer Terrain betreten. Um der Raumnot an der Uni Herr zu werden, hat die Wissenschaftsbehörde für sie ein Haus der Holsten-Brauerei an der Max-Brauer-Allee angemietet. Mit dem geplanten Pavillon an der Schlüterstraße wird es diesen Herbst noch nichts. Der Bund hat die erforderliche „Unbedenklichkeitserklärung“ für den zweistöckigen Notbau noch nicht erteilt. Hintergrund für die Verzögerung: der Streit zwischen Bund und Ländern um die Finanzierung des Hochschulbaus. Erst gestern hat die bundesweite Konferenz der Uni-Reaktoren scharf gegen die Absicht des Bonns protestiert, die Mittel auf 1,6 Milliarden Mark einzufrieren. Die Hochschul-Chefs, die in der TU-Harburg tagten, forderten den Bund auf, sich an die Empfehlung des Wissenschaftsrats zu halten, der einen Bedarf von mindestens zwei Milliarden für unerläßlich gehalten hatte. Für Hamburg hätte diese Einsparung einen Verlust von 23,4 Millionen Mark zur Folge. Voraussichtlich Mitte Oktober soll im Haushaltsausschuß des Bundestages ein Kompromiß gefungen werden. Dann könnte es etwas werden mit der „Unbedenklichkeitserklärung“. Und der Pavillon vielleicht zum Ende des Wintersemesters stehen. kaj