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Tunnel-Rauschen

■ Bahn guckte beim Probetelefonieren in die Röhre

Telefonieren aus dem Hochgeschwindigkeitszug ICE soll jetzt auch bei Tunnelfahrten möglich sein. Gestern lud der Präsident der Bundesbahndirektion Hannover, Helmut Pohl, eine Handvoll JournalistInnen zur Probefahrt zwischen Hannover und Göttingen und wollte die „weltweit neue Technik“ präsentieren. Es könnten von jetzt an in den ICE-Zügen nicht nur Telefongespräche in alle Welt geführt, sondern auch drei Radioprogramme und das Eurosignal empfangen werden.

Radio Bremen war dabei und telefonierte während der Fahrt mit dem Funkhaus. Doch als der Tunnel dann auch wirklich kam, kratsch, rausch, da war vom hochgeschwindigkeitsrasenden Reporter nichts mehr zu hören. Der Vorführeffekt sei's gewesen, so der verlegene Bundesbahnpräsident. Fazit: Die Zeit und der unermüdliche Gebrauch wird die Kinderkrankheiten des 76 Millionen Mark teure Tunnelfunksystems schon richten.

Entwickelt wurde das System von der Bundesbahn, der Telekom sowie Siemens und Bosch. Ausgerüstet sind die ICE-Züge mit Kartentelefonen, die auf den 400 Kilometer langen Bundesbahn-Neubaustrecken mit ihren 80 Tunnelröhren verkehren. Der Preis für eine Telefoneinheit — an Werktagen acht Sekunden, an Wochenenden und Feiertagen 20 Sekunden — kostet 50 Pfennig. Und da darfs natürlich nicht sekundenlang rauschen. dpa/taz

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