Friedrichstadt-Passagen

■ Grundstein für größtes Investitionsprojekt Berlins gelegt

Mitte. In die einstmals bekannteste Geschäftsstraße Europas, die Berliner Friedrichstraße, zieht bald wieder weltstädtisches Flair ein. Gestern wurde der Grundstein für die Friedrichstadt-Passagen gelegt, die bis Anfang 1995 für rund 1,5 Milliarden Mark entstehen sollen. Bauherr ist eine internationale Investorengemeinschaft mit französischen, amerikanischen und deutschen Partnern. Sie bezeichneten dieses größte privat finanzierte Projekt in der Geschichte der Hauptstadt als einen »Grundstein für das Zusammenwachsen Berlins und Europas«.

Geplant sind drei große Quartiere zwischen Friedrichstraße und dem früheren Gendarmenmarkt mit 120 Geschäften, darunter das mehrgeschossige Modehaus Galeries Lafayette. Es wird französische Mode nach Berlin bringen, sagte ein Sprecher. 66.000 von insgesamt 120.000 Quadratmetern Nutzfläche stehen für Büros zur Verfügung, weitere 4.900 Quadratmeter für Wohnungen. Rund 3.500 Menschen sollen in den Friedrichstadt-Passagen Arbeit finden.

Die drei sehr unterschiedlich gestalteten Blöcke wurden von den Star-Architekten Jean Nouvel (Paris), Henry N. Cobb (New York) und Oswald Mathias Ungers (Köln) entworfen. Der gläserne Bau Nouvels mit Lichtzylindern, die wie Stalaktiten die Büros durchbohren und auch von außen sichtbar sein werden, wirkt neben dem Modell Ungers eher futuristisch. Der Kölner Architekt greift mit seinem Doppelhofgebäude die bekannte Berliner Blockstruktur auf. Als Materialien will er Sandstein und Ziegel verwenden wie einstmals der Berliner Baumeister Karl Friedrich Schinkel, von dem das Schauspielhaus am benachbarten ehemaligen Gendarmenmarkt stammt. Auch Cobb verwendet verschiedenfarbige Natursteine.

Als einen »Beitrag zur Wiedergeburt der Weltmetropole« würdigte der Regierende Bürgermeister Diepgen das Engagement der Investoren in Berlin. dpa

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