Unterm Strich

Spex, die Kölner Musikzeitschrift, ist jetzt auch in Lexikonform erhältlich. Das Archiv für alternatives Schrifttum in Nordrhein-Westfalen (afas), namentlich Christian Hanstein, der dort drei Monate als Praktikant wirkte, hat in akribischer Kleinarbeit (allerdings selbstverständlich unter Zuhilfenahme moderner Textverarbeitungsmöglichkeiten) 133 Hefte von September 1980 bis Dezember 1991 zu einem gedruckten Register zusammengestellt, das in alphabetischer Reihenfolge Auskunft über Bands, MusikerInnen, ShriftstellerInnen, PolitikerInnen und sonstige KünstlerInnen Auskunft gibt. Zwei Zusatzregister sind für die Themenkreise „Politik und Zeitgeschichte“ sowie „Artikel zur Kunst“ erstellt worden. „Wenn es der Wahrheitsfindung dient“, kann man da nur mit Fritz Teufel sagen. Zu bestellen ist das auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckte und broschierte Werk zum Preis von 37,50DM (zuzüglich drei DM Porto und nur gegen Verrechnungsscheck) beim archiv für alternatives schrifttum, Schwarzenberger Straße 147, 4100 Duisburg 14, Tel. 02065/74715. Dort sind auch nähere Auskünfte einzuholen.

Auf mindestens sieben geplante Ausstellungen muß das Sprengel Museum Hannover wegen der Finanznöte der Stadt verzichten. Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern wie Vincenzo Agnetti, Bertrand Lavier, Helen Frankenthaler oder Raimund Girke wurden ersatzlos gestrichen. „Wir werden nur noch Themenausstellungen machen können“, sagte Museumsdirektor Dieter Ronte. Bereits in dieser Woche hatte das renommierte Haus weite Teile der Ausstellung vorläufig schließen müssen, darunter auch die Sammlung Klassische Moderne mit Werken von Emil Nolde, Pablo Picasso oder Paul Klee. Die Zahl der Wechselausstellungen muß um die Hälfte reduziert werden.

Der Schriftsteller Georg K. Glaser erhält für sein literarisches Schaffen den mit 10.000 Mark dotierten Preis der in Weimar ansässigen Deutschen Schillerstiftung. Glaser, Verfasser des Werkes „Geheimnis und Gewalt“, lebt seit 1945 in Paris.

Die weitere Herausgabe der Monatszeitschrift „Neue Deutsche Literatur“ (NDL), die beim Berliner Aufbau-Verlag erscheint, ist gefährdet. Der Aufbau- Mehrheitseigner Bernd E. Lunkewitz hat dem Chefredakteur Werner Liersch mitgeteilt, er werde Subventionen halbieren. Diese Summe reiche nicht aus, um die Zeitschrift zu halten, meinte Liersch. Die Zeitschrift, die bereits seit rund 40 Jahren existiert, hatte vor der Wende in der DDR eine Auflage von rund 14.000 Exemplaren. Gegenwärtig wird sie in rund 2.500 Exemplaren gedruckt. Eine Ursache des Abonnenten-Rückgangs sieht Liersch in der Schließung hunderter Bibliotheken in den östlichen Ländern. Auch die Präsidenten der deutschen PEN-Zentren haben sich für den Fortbestand der NDL eingesetzt.