■ taz-intern
: Lufthansa ade!

Für die taz geht eine Ära zu Ende: die der Lufthansa. Nicht daß der Staatsflieger nun über seine hartnäckige Weigerung gestolpert wäre, die taz in sein Bordsortiment aufzunehmen, obwohl ihm das von Eberhard Diepgen bis Gräfin Dönhoff allerlei Prominente nahegelegt haben. Nein, mit der heutigen Ausgabe halten die LeserInnen zwischen Friedrichshafen und Flensburg die erste taz in den Händen, deren Seiten voll auf elektronischem Weg in die auswärtigen Druckorte übertragen worden sind. Bisher mußten jeden Tag zur Mittagszeit alle Fotos, Anzeigen und sonstigen grafischen Seitenteile auf dem Luftweg zu unseren Druckereien in Frankfurt und Pinneberg bei Hamburg befördert werden.

In den ersten Jahren hatten unsere VetrtriebsmitarbeiterInnen sogar täglich ihre bisweilen lebensgefährliche taz-Rallye gegen die Uhr auf den Autobahnen der Republik zu absolvieren. Später flogen jene Teile der taz, die nicht bereits als Schriften digital übertragen werden konnten, mit PanAm aus der ummauerten Insel nach Westen. Als dann nach der „großen Niederlage der Arbeiterklasse“ (E.H.) die einstigen Siegermächte ihre Lufthoheit über die Berlin-Korridore aufgaben, übernahm die Lufthansa unter anderem auch ein Geschäft, das sie offensichtlich überforderte: jeden Tag pünktlich bis 17 Uhr die taz-Expreßpakete zu transportieren. Immer wieder behinderten Verspätungen oder Ausfälle den planmäßigen Andruck der taz. Unsere AbonnentInnen in den entlegeneren Gebieten der Republik wissen ein trauriges Lied davon zu singen.

Mit Scannertechnik und modernen Laserbelichtern, die über ISDN-Leitungen auch digitalisierte Bilder und Grafiken verarbeiten, können wir nun zumindest dieser Unwägbarkeit entgehen. Ihre taz wird Sie nun zuverlässiger erreichen als bisher.

Sollten Sie dennoch Anlaß zu Reklamationen haben (schließlich gibt es ja auch noch bei der Post und manchmal auch den Trägerdiensten Fehlerquellen), verdrängen Sie nicht Ihren Frust — rufen Sie lieber sofort unseren Aboservice an, nur dann können wir Abhilfe schaffen. Telefon 030/25902-217 oder -239. abu