Going east: "Die Hanse lebt"

■ Norddeutsches Handwerk will Märkte am Mittelmeer und vor allem an der Ostsee erobern

will Märkte am

Mittelmeer und vor allem an der Ostsee erobern

Heute wird in den Messehallen die 1. Nordeuropäische Handwerksmesse eröffnet. Rund 500 Aussteller aus 15 Ländern präsentieren sich den Besuchern. „Am Vorabend des europäischen Binnenmarktes“, erklärte Franz Zeithammer, Geschäftsführer der Hamburg Messe und Congress GmbH, gestern auf einer Pressekonferenz, „ist diese Leistungsschau ein wichtiger Beweis für die Wirtschaftskraft des Nordens.“

Zielgruppe der Messe sind die neuen Bundesländer und Osteuropa — „bis St.Petersburg“, wie der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hamburg, Jürgen Hogeforster, die Grenzen der Region absteckte. „Denn“, so betonte er, „in Zukunft wird es ein Europa der Regionen geben.“ Hamburg müsse sich neben dem Wirtschaftsraum Mittelmeer vor allem den Osten erschließen. In diesem Zusammenhang stellte er klar: „Die Hanse lebt! Und die Zukunftsmärkte liegen im Osten.“

Trotz der großen Märkte gehöre die Zukunft den kleinen und mittleren Firmen. In 169000 Betrieben im Norden arbeiten rund 1,1 Millionen Beschäftigte und erwirtschaften einen Umsatz von 136 Millionen Mark. „Handwerker sind die größten Steuerzahler der Nation“, betonte der Präsident der Hamburger Handwerkskammer, Dieter Horchler.

Deshalb soll die Messe das Handwerk in den Mittelpunkt rücken. „Wir wollen unsere Angebote und unser Können sympathisch darstellen“, erklärte Horchler. Die Nachfrage nach hochwertigen, individuellen Gütern steige. Größter Abnehmer sei inzwischen die Industrie, die immer mehr mit Zulieferfirmen arbeite. Und: „Zwei Drittel aller Erfindungen werden vom Handwerk gemacht.“

Die Handwerksmesse wird von allen 19 Handwerkskammern aus den acht norddeutschen Bundesländern unterstützt. Sie bietet eine Vielzahl von Präsentationen und Veranstaltungen, so eine Kooperationsbörse für kleine und mittlere Unternehmen sowie Ausbildungsinformationen. Die Tore sind noch bis Sonntag geöffnet. Torsten Schubert