Mitwohnzentralen: Auch Elbvillen sind im Angebot

Die Mitwohnzentralen wollen künftig auf gehobenen Standard setzen. „Wir vermitteln auch die Luxusvilla an der Elbe“, sagt Klaus Schleif, Hamburger Mitglied im Verband der Mitwohnzentralen. Der bundesweite Zusammenschluß von 43 Vermittlungsbüros will weg vom alternativen Öko-Image. Mitwohnen sieht Schleif als moderne Dienstleistung, die jeder in Anspruch nehmen kann.

Wichtig sei es, dafür einen möglichst breiten Anbieterkreis zu erschließen. Beim ersten Mal hätten viele Menschen Angst, ihre Wohnung einer fremden Person zu überlassen. Dabei seien die Beanstandungen sehr gering. Bei 2500 Vermittlungen habe es nur eine Beschwerde gegeben, sagte Schleif gestern. „Schäden an Möbeln oder Diebstähle kommen kaum vor“, so der Hamburger Geschäftsmann.

Im vergangenen Jahr bearbeiteten die 43 Zentralen im Bundesgebiet rund rund 280000 telefonischen Anfragen, fast 130000 Wohnraumvermittlungsverträge wurden abgeschlossen. Die erst bei Erfolg fällige Provision — sie richtet sich nach der monatlichen Miete und der Vertragsdauer — brachte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 6,2 Millionen Mark.

Das Hauptgeschäft sind Vermittlungen von möblierten Zimmern im Zeitraum von zwei bis sechs Monaten. Der durchschnittliche Preis dafür liegt in Hamburg bei 550 Mark im Monat. Um den Markt zu erweitern, kooperieren die Zentralen: Von Hamburg aus kann ein Zimmer in München gesucht werden. Mit einer bundesweit einheitlichen Telefonnummer will man die Kunden an den Zusammenschluß binden: „Wir sind eine öffentliche Institution geworden“, meint Schleif. Kai Nitschke/dpa