■ Der populäre Konzertführer
: A la long. Oder so.

DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER

A la long. Oder so.

Lee Brilleaux heißt der Mann, der — als Sänger — das Copyright auf den Namen Dr. Feelgood über 20 Bühnenjahre gerettet hat. Der Name steht auch mit runderneuerter Besetzung für kernigen Rhythm & Blues britischer Prägung. Wer drauf steht, gehe ins Aladin (20 Uhr). Wer dagegen ambitionierten Jazz mag, muß einmal mehr nach Bremen-Nord fahren: Association Urbanetique nennt sich ein Quartett, das vor einigen Jahren dem Jazzstudiengang der Berliner Hochschule entsprungen ist und seitdem allseits hohes Lob einfährt. Beginn, wie immer im Kito: 21 Uhr.

Morgen abend gibt es im Schlachthof die letzte Gelegenheit für dieses Jahr, sich im Rahmen einer Roots Night warmzuschütteln: Argile & African Heat, reichlich international besetztes Ethno-Quintett um den Nürnberger Flötisten Dieter Weberpals, hat in Bremen schon unter Beweis gestellt, daß sie sich mit ihrer Musik weniger an die konzentrierten Lauscher als an agile TänzerInnen wenden. Afro-Disco mit Anspruch (20.30 Uhr).

Aus Berlin kommen Gudrun Gut und Bettina Köster, und zusammen sind sie schon seit 1982 das Duo Malaria. Zwischenzeitlich war das Projekt eingeschlafen, wen wundert's, doch am Sonnabend melden sich die beiden zurück, und zwar im Römer (21 Uhr). Dunkel bis düster wird's zugehen, schätze ich mal. Das Bremer Theater wird 200 Jahre alt, und aus diesem Anlaß gibt es auch ein „Rockkonzert“, und zwar mit den Lokalmatadoren Rumble on the beach und Virulent Violins (Theater am Goetheplatz, Sonnabend, gegen Mitternacht).

Fahren Sie nach Hamburg, am Sonntag, schauen Sie sich die phantastischen Neville Brothers an. Sechs oder sieben Jahre muß es her sein, da paßte ihre Anhängerschar noch in die Schauburg. Inzwischen muß es eine große Sporthalle sein, und da die Neville Brothers in der Stadthalle undenkbar sind, guckt Bremen seit damals regelmäßig in die Röhre. Das Konzert in Hamburg beginnt um 20 Uhr.

Manche halten sie für genial, andere wenden sich mit Grausen: Latin Quarter, weichspülende Polit-Sänger aus Britain, geben sich einmal mehr im Modernes die Ehre (Dienstag, 20 Uhr).

Später (23 Uhr) in der Schauburg ebenfalls ein Bremer Stammgast: Luis di Matteo, Bandoneon, solo.

Seicht, aber mit garantiert vollem „Modernes“ schließt die Musikwoche: Inner Circle am Mittwoch mit sog. Reggae. 20 Uhr. A la long. Oder so. rak