Panic von Kosovo-Serben scharf kritisiert

■ Der Ministerpräsident Restjugoslawiens Panic im Kosovo/ Kroatische Flüchtlinge wollen zurück/ Serbische Luftwaffe will weiterhin Angriffe fliegen

Pristina (dpa/taz) – Der Regierungschef Rest-Jugoslawiens, Milan Panic, hat am Donnerstag in der Provinz Kosovo einen Vermittlungsversuch zwischen den serbischen Behörden und der albanischen Bevölkerungsmehrheit unternommen. Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen serbischer Sonderpolizei und albanischen Demonstranten vor einigen Tagen erklärte Panic, Kosovo sei „weiterhin Bestandteil Serbiens und Jugoslawiens“. Trotz dieser Äußerung wurde er von den nationalistischen Serben der Region wegen „Nachgiebigkeit gegenüber den Albanern“ scharf kritisiert. Zu ihrem Ärger traf Panic mit dem Präsidenten der Albaner des Kosovo, Ibrahim Rugova, zusammen. Noch ist unklar, ob die Kosovoalbaner auf der Forderung nach Unabhängigkeit beharren oder sich mit der Wiederherstellung des Autonomiestatus begnügen. Die Gespräche zwischen Rugova und Panic jedoch sind an sich schon sensationell, hatte Belgrad doch 1989 die Autonomie der Republik aufgehoben und den Kosovo seitdem mit einer starken Polizei- und Armeepräsenz diktatorisch verwaltet.

An der kroatischen Küste versuchten bei Drnis in der Nähe von Zadar mehrere hundert Flüchtlinge, auf eigene Faust in ihre von Serben besetzten Heimatorte zurückzukehren. Ihre Aktion wurde am Nachmittag im Dorf Zitnic von serbischen Truppen gestoppt. Die UNO-Friedenstruppen hatten zuvor vor dieser Initiative gewarnt, die möglicherweise „in eine Katastrophe ausarten könnte“.

Die Hoffnungen auf eine Eindämmung des Krieges in Bosnien- Herzegowina hat der Befehlshaber der Luftwaffe der bosnischen Serben am Donnerstag mit seiner Weigerung gedämpft, die Militärmaschinen der Kontrolle der UNO zu unterstellen. Eine entsprechende Abmachung zwischen dem bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic und dem UNO-Beauftragten David Owen vom Dienstag werde nicht umgesetzt, sagte General Zivomir Nikovic. er