Volksverhetzer

DEBATTE

Volksverhetzer

Ich verstehe Sie ja, Herr Schafheitlin, es wird schwierig für Sie, wenn man vom Senat rechts überholt wird. Aber ein bißchen mehr hätte ich Ihnen schon zugetraut, als diese dumpfe Anmache, um das alte Feindbild, den Ortsamtsleiter, neu zu beleben. Gottseidank sind meine Positionen anders ald die Ihren, und auch meine Funktion als Ortsamtsleiter entspricht nicht der eines Sprechers einer Wählerinitiative! Die Rolle des „Volksverhetzers“ ist von Ihnen doch bereits ausgezeichnet besetzt. Mich amüsiert eigentlich immer nur Ihre Empörung, wenn Sie wie ein Echo Ihre eigene Panikmache und Einseitigkeit aus z.B. Walle zurückbekommen. Motto: –Wir im Viertel' exportiert die Argumente, damit hier alles so bleibt, wie es ist! Sie dienen dem Viertel wie ein Elefant dem Porzellanladen. Reicht das als Position eines „mutlosen Durchlavierers“, oder brauchen Sie es krasser? Nun die Antwort auf Ihre Fragen: Utrechter Modell ja, Verlagerung ja, Kombination sinnvoll. Die Rückkehr zu diesen fachlich begründeten Konzepten habe ich eingefordert vom Senat. Während meiner Mitarbeit im Gremium der Bürgerinitiativen habe ich den Forderungskatalog mit erarbeitet und trage ihn auch in Gänze mit. die TAZ gibt mir leider nicht genug Raum, um ihn auch inhaltlich darzustellen. Ich habe darüber hinaus angeregt, die Verantwortlichkeit des Abhängigen für sein Tun stärker in den Blick zu nehmen und ihn sich persönliche Situationsverbesserung, die über eine Grundversorgung hinausgehen, „verdienen“ zu lassen. So halte ich es auch für erwägenswert, die Vergabe von Methadon an die Teilnahme an vormittäglichen Beschäftigungs-, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen zu knüpfen, um das Herumhängen in der Szenen zu verringern und dem Abhänigen neue inhaltliche und soziale Kontakte zu ermöglichen. Im Vorfeld der Haushaltsberatungen habe ich intensive Gespräche geführt, damit das Geld auch zur Verfügung steht. Gegen einen öffentlichen Druckraum im Viertel bin ich massiv zu Felde gezogen, weil er eine weitere Zentralinstitution darstellen würde. Erst Wohnraum und Dezentralisierung, dann Thema Druckraum! Dies alles habe ich mehrfach öffentlich erklärt. Hucky Heck, Ortsamtsleiter