Soundcheck: Megadeth

SOUNDCHECK

Heute abend: Megadeth. Die Zeiten der Speed- und Trashorgien sind vorbei. Zumindest für die Vorreiter dieses Genres. Megadeth heute, das ist eine vergleichsweise gesetzte Rhythmik, es schimmern gar balladeske Ansätze durch. Ma-

1stermind, Gitarrero und Sänger Dave Mustaine verpaßte seiner Band auf deren neuestem Werk Countdown To Extinction das Einheitsgesicht des modernen Heavy Metal, indes ohne gänzlich zu enttäuschen. Warum sollte nicht auch

1einmal eine Megadeth-Nummer auf Anhieb im Ohr bleiben. Mustaine, der auch die Produktion mitverantwortete, hat textlich jedoch nichts von seiner alten Radikalität eingebüßt. Noch immer versucht er sich als Sprachrohr desillusionierter Jugendlicher. Auf der Bühne wird die Band auf ihre alten Speed-Ursprünge aus den Jahren '85 und '86 kaum verzichten können, will sie nicht von der Vorgruppe Pantera aus dem Saal geblasen werden. Andreas Hoffmann

Docks, 21 Uhr

Außerdem: Früher schlicht das „Stimmgenie“ genannt, pflegt Al Jarreau heute mehr den guten Ton (CCH1, 20 Uhr). Die Pianistin Myra Melford legt mit ihrem Trio mehr Gewicht auf das Expressive, das freie Spiel des Jazz und konkurriert hier inzwischen erfolgreich mit Größen wie Cecil Talor, auch wenn sie sich ab und an auch gerne mal rockig oder lyrisch gibt (Fabrik, 21 Uhr)