Aus für Brotfabrikant

■ BfG-Verhandlungen abgebrochen

Frankfurt/Main (dpa/vwd) – Die frühere gewerkschaftseigene Bank für Gemeinwirtschaft steht zum Verkauf an. Doch bevor die Verhandlungen richtig begonnen haben, ist ein Kandidat bereits aus dem Rennen: der Berliner Brotfabrikant Horst Schiesser. Die Gespräche zwischen Schiesser und dem AMB-Chef Wolfgang Kaske und dem Berliner Brotfabrikanten Horst Schiesser wurden abgebrochen. Die BfG-Aktien halten derzeit der Allfinanz-Riese Aachener und Münchener Beteiligungs-AG (AMB) und die Gewerkschaftsholding BGAG.

Schiesser, der diesmal als Aufsichtsratsvorsitzender der Neuen Gesellschaft AG für Vermögensbildung (DNG) auftrat, war vor sechs Jahren in die Schlagzeilen geraten, als er zum Symbolpreis von einer Mark den überschuldeten gewerkschaftseigenen Baukonzern Neue Heimat übernommen hatte. Auf Druck der völlig überraschten Gläubigerbanken und mangels ausreichender Finanzmittel mußte Schiesser den Bauriesen nach sechs Wochen wieder zurückgeben. In der Frankfurter BfG- Zentrale sind die bekanntgewordenen Gespräche zwischen Kaske und dem Großbäcker allerdings auf Unverständnis gestoßen. In einem Schreiben an die rund 6.800 Angestellten bezeichnete BfG- Chef Paul Wieandt entsprechende Presseberichte als „kabarettistische Einlage im Rahmen ernsthafter Gespräche zwischen dem Credit Lyonnais und den Aktionären“. Die französische Großbank befindet sich mit den beiden BfG- Aktionären seit einiger Zeit in Verhandlungen. Während die Eigentümer einen Verkaufspreis von 2,7 Milliarden DM anpeilen, wollen die Franzosen nur 1,8 Milliarden bezahlen. Die Verhandlungen mit dem Credit Lyonnais sollen noch in dieser Woche fortgesetzt werden. es