: Verärgert-betr.: "Abwicklung einer Schwangerschaft", Kommentar von Gisela Wuttke, taz vom 17.10.92
betr.: „Abwicklung einer Schwangerschaft“, Kommentar von Gisela Wuttke,
taz vom 17.10.92
Ich bin sehr verärgert über eine ganz und gar unakzeptable Relativierung einer zentralen Aussage, die meinen Kommentar einleitete. Ich schrieb: „In der Universitätsklinik Erlangen-Nürnberg wurde entschieden, eine hirntote Frau zur Austragung ihrer Schwangerschaft zu zwingen.“ Die taz machte daraus: „...wurde entschieden, den Körper einer hirntoten Frau zur Austragung ihrer Schwangerschaft zu nutzen.“ Ich habe mich in diesem Kommentar gerade bemüht, herauszuarbeiten, daß es nicht nur um den Körper geht, sondern um die Person Marion P. Sie ist das Individuum, in diesem Fall auch das Menschenopfer, dem sein Körper genommen wird für das Interesse von Dritten, Vierten, Fünften... Individuum aber bedeutet, „das Unteilbare“, warum ich mir erlaube, die Aussage zu wiederholen: „In der Universitätsklinik Erlangen- Nürnberg wurde entschieden, eine hirntote Frau zur Austragung ihrer Schwangerschaft zu zwingen. Gisela Wuttke
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