Mach was, Werder!

■ Nach der Pokal-Pleite bangen die Fans / taz bangt mit

Fünf Tore, ein Platzverweis, drei Millionen Mark Einnahme — fast könnte man meinen, Werder Bremens Europapokal-Auftritt gegen Sparta Prag sei ein großes Fußballfest gewesen. Doch richtig freuen durfte sich nur der tschechoslowakische Gegner. Drei Auswärtstreffer und ein Sieg im Weserstadion, das war mehr, als sie erwarten konnten (ausführlicher Spielbericht auf S. 19).

Das 2:3 vom Mittwoch abend könnte für Werder Konsequenzen haben. Finanziell sowieso, wenn es der Mannschaft nicht gelingen sollte, am 4.11. im Prager Rückspiel ein kleines Wunder zu schaffen. Das Publikum weiß mittlerweile überhaupt nicht mehr, woran es glauben kann. Sind die Zeiten von „Otto Torhagel“ endgültig vorbei? Kann Werder mit dem Mittelfeld von vorgestern an die guten Zeiten anknüpfen? Wann spielt der Millionen-Einkauf Herzog endlich einmal zügig nach vorn? Warum trifft der hochbegabte Bode so oft das Tor nicht?

Fragen über Fragen, aber sachlich-fachliche Antworten fehlen. Wir sind allein gelassen mit unserem Schmerz über die schändliche Niederlage gegen die Prager Sparta-Kicker. Sehr allein, denn in einem Stadion, das mal gerade zu einem Viertel gefüllt ist, kommt keine Stimmung auf. Auch nicht bei fünf Toren. M.M.