Fischer-Appelt-Preis für gute Lehre

Für Uni-Präsident Jürgen Lüthje wurde es gestern ein langer Tag. Erst Feilschen mit dem Wissenschaftssenator um das Strukturentwicklungskonzept (Steko) für die Hamburger Hochschulen, dann Begrüßung der Erstsemester in den Kammerspielen (das Audimax ist wegen Asbest geschlossen) und schließlich die Verleihung des Fischer-Appelt-Preises für gute Lehre an die Hochschullehrer Klaus Jürgen Gantzel und Claus Peter Ortlieb. „Think possitive“, nach diesem Motto hat der Uni-Präsident diesen mit 5000 Mark dotierten Preis zu Ehren seines Vorgängers gestiftet. In Zeiten, wo alle Welt über die Qualität der Lehre meckert, gilt es halt diejenigen zu motivieren, die gute Arbeit leisten.

Insgesamt hatte die Jury über zwölf Vorschläge zu entscheiden. Den beiden Gewinnern hielt das Preiskomitee zu gute, daß sie über mehrere Jahre hinweg Studierende zu forschendem Lernen angeregt hätten. So gründete Klaus Jürgen Gantzel 1978 die Arbeitsgemeinschaft für Kriegsursachenforschung (AKUF): Ein Gebiet, das, wie der Preisträger erläuterte, im Gegensatz zu „herschaftsnäheren Themen wie Wahlen“ kaum erforscht ist. Die Liste der Publikationen, die aus dieser Arbeitsgruppe hervorgangen sind, ist mehrere Seiten lang.

Claus Peter Ortlieb hat mit seinen Studenten die „Modellierung und Simulation ökologischer Systeme“ erprobt und damit gezeigt, wie Erkenntnisse der Mathematik sinnvoll angewendet werden können. So wurden in Zusammenarbeit mit der Biologischen Versuchsanstalt Helgoland Rechenmodelle für das Wachstum von Killeralgen entwickelt. Einen Sonderpreis in Form einer Sachspende erhielten fünf Lehrerinnen, die an der Uni ausländischen Studierenden Deutsch beibringen. Ihr Wunsch war recht bescheiden: Ein tragbarer Overheadprojektor. kaj