Ostberliner zeigen sich wahlmüde

■ Umfrage: Auch viele Wessis würden keine Stimme abgeben

Berlin. Jeder dritte wahlberechtigte Berliner würde nicht zur Wahl gehen, wenn derzeit ein neues Abgeordnetenhaus zu wählen wäre. Das ergab eine Forsa- Umfrage unter 1.504 wahlberechtigten Berlinern in der ersten Oktoberhälfte, die gestern veröffentlicht wurde. In den Ostbezirken liegt der Anteil der Nichtwähler bei 38 Prozent, im Westen bei 27 Prozent. Die Berliner sympathisieren zu 39 Prozent mit der SPD (Ost: 41, West: 37), zu 33 Prozent mit der CDU (Ost: 23, West: 40), zu 10 Prozent mit AL/ Grüne/ Bündnis 90 (Ost: 10, West: 11) und zu 9 Prozent mit der PDS (Ost: 21). Nach der Umfrage könnten derzeit weder FDP noch „Republikaner“ die Fünf-Prozent-Hürde überspringen. Beide kommen zur Zeit auf je 4 Prozent. Bei der Wahl im Dezember 1990 hatten 40,4 Prozent CDU, 30,4 SPD, 9,4 AL/ Grüne/ Bündnis 90, 9,2 PDS, 7,1 FDP und 3,7 Sonstige gewählt.

Sollten die Berliner den Regierenden Bürgermeister direkt bestimmen können, würden sich 38 für Diepgen (CDU) entscheiden, 30 Prozent für Staffelt (SPD). Seit Juni 1991 hat Diepgen spürbar an Zustimmung verloren: Damals wollten ihn 46 Prozent der Wahlberechtigten.

Bei einer Bundestagswahl würden die Berliner der SPD 45 Prozent geben, der CDU 31, den Grünen/ Bündnis 90 9, der PDS 7. Für die FDP gebe es nur 4, für die „Republikaner“ 3 Prozent. dpa