Verhängnisvolles Steko

■ Uni-Konzil erklärt Struktur- und Entwicklungskonzept für undurchführbar

für undurchführbar

Wenig erquicklich verlief offenbar am Mittwoch ein Gespräch zwischen Wissenschaftssenator Leonhard Hajen und dem Konzil der Hamburger Uni. Der SPD-Politiker hatte bereits im Sommer ein Struktur- und Entwicklungskonzept (Steko) vorgelegt, das die Rahmendaten für die 90er Jahre festlegt. Obwohl das Papier bereits vom Senat verabschiedet wurde, erbaten sich die Konzil-Mitglieder noch einmal Gehör. Da alle geplanten Verbesserungen aus dem Bestand der vorhandenen Stellen finanziert, gleichzeitig aber die Studentenzahl gleichbleiben soll, so der Kern der Kritik, sei das Steko „widersprüchlich und undurchführbar“.

Zwar will die Wissenschaftsbehörde bis 1996 die Schaffung von 34 dringend benötigten Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs vorfinanzieren. Generell gilt aber die Linie, daß alle neu geschaffenen Hochschularbeitsplätze durch den Wegfall alter Professorenstellen kompensiert werden. In den 90er Jahren geht eine ganze Generation von Professoren in Pension. Rund 100 Stellen der sogenannten C2-Professoren, so Uni-Sprecher Jürgen Lippert, sollen auf diese Weise abgebaut und durch Stellen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und Lehraufträge ersetzt werden. Aus Sicht des Konzils eine kurzsichtige Lösung, sind doch nur Professoren berechtigt, Prüfungen abzunehmen. Eine Last, die auf immer weniger Schultern verteilt werde. Außerdem sei ein guter Teil der Fachbereiche nur noch durch eine einzige Professur repräsentiert.

Eigentlich sollte das Steko gestern in der Bürgerschaft behandelt werden. Für den Fall, daß es so gewesen wäre, hatte das Konzil noch einmal vorsorglich Gehör gefordert, bevor es zu einer endgültigen Entscheidung über diese „in ihren Konsequenzen verhängnisvolle Konzeption“ komme. kaj