piwik no script img

Heyme dreht auf bzw. ab

Wie politisch ist doch sein Theater, und wie theatralisch leider seine Politik: Mit den Mitteln des alten Ritterspiels plänkelt und plustert Hansgünther Heyme seit Wochen gegen Helga Trüpel von wegen Generalmusikdirektorat.

Es geht längst nicht mehr um Simone Young oder gar Michael Lloyd, es geht mählich um nichts weniger als die Ehre, wer hienieden Menschenskinder erwählen und inthronisieren dürfe; es geht um ein Amt bei Hofe und ist deshalb über die Maßen witzig.

Jedenfalls hat man die SPD kichern gehört.

Nun aber rumpelt der Recke mit schwerstem Gerät gegen Trüpels letzte Befestigung: gegen die Hoheit der Kultursenatorin über den Theateretat, es wird halt jetzt doch ein Milliönchen mehr kosten, und man fragt sich also langsam, wem eher das Lachen vergehen wird.

Die Senatorin wäre, wenn sie ihm das durchgehen ließe, so ziemlich erledigt; und wenn Heyme gar in siebenfach vertrackter Bühnenbösewichterintriganz drauf spechten oder gar, noch weitaus jagohafter, auf eine neue, hochkunstbeflissnere Koaliton spekulieren sollte, wie schon gemunkelt wird, so muß man einfach warnen: Die wird ihm was hüsteln. Manfred Dworschak

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen