Museen gegen Fremdenhaß

■ Aufruf zur Demonstration „Die Würde des Menschen ist unantastbar“

Zur Beteiligung an der bundesweiten Großdemonstration „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ am Sonntag, dem 8. November, dem Tag, an dem vor 54 Jahren die Synagogen brannten, ruft die Initiative „Museen gegen Fremdenhaß“ der Berlinischen Galerie, des Bauhaus-Archivs und des Berlin Museums auf. Die Demonstration, die um 13 Uhr gleichzeitig am Wittenbergplatz und an der Gethsemanekirche beginnt und um 15 Uhr am Gendarmenmarkt ihre Abschlußkundgebung hat, steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Richard von Weizsäcker.

Die MitarbeiterInnen der Berliner Museen schreiben in ihrer Pressemitteilung, daß auch sie nicht wissen, wie der gewachsenen Gewaltbereitschaft gegen Ausländer und Minderheiten wirksam zu begegnen ist. Dennoch sind sie überzeugt, daß eine breite Widerstandslinie gegen die Angriffe auf Ausländerheime und die Menschen, die als Fremde hier bei uns leben, gefunden werden muß, und daß die Museen aus ihrer spezifischen Kompetenz heraus einen Beitrag dazu leisten können. In den Sammlungen der Museen befinden sich Zeugnisse von Künstlern, Architekten, Wissenschaftlern, Technikern und Gestaltern, die während der NS-Zeit verfolgt wurden, weil sie „rassischen“ oder politischen Minderheiten angehörten, aber auch, weil sie künstlerische Positionen vertraten, die den „völkischen“ Machthabern als „entartet“ galten. Viele der damals verfemten Werke sind heute Schwerpunkte der Sammlungen. Um zu verhindern, daß die Menschen, die heute bei uns Zuflucht suchen, erneut um ihr Leben fürchten müssen, soll seitens der kulturellen Öffentlichkeit deutlich gegen den neonationalistischen Fremdenhaß Stellung bezogen werden. Da die Initiative von den MitarbeiterInnen der Museen privat finanziert wird, etwa die Anzeigen in den Berliner Zeitungen zur Demonstration am kommenden Wochenende, bitten die Initiatoren um Spenden auf das Sonderkonto „Museen gegen Fremdenhaß“ Konto-Nr.: 22293019 bei der Weberbank Berlin BLZ.: 10120100. Wbg