Garagenrock

■ „Dead Moon“ im Modernes

Schmutziger Sixties-Garagenrock wird heute meist von Bürschchen gespielt, die diese Epoche höchstens von „Golden Oldies“-Samplern her kennen. Fred Cole aber ist 42 Jahre alt und ein echtes Fossil. Seit dem zarten Alter von 14 Jahren, noch bevor er 1966 wegen seiner langen Haare von der Schule flog, spielte er in obskuresten Bands, von denen lediglich „The Lollipop Shoppe“ 1968 einen Achtungserfolg verbuchen konnte.

1986 gründete Cole mit seiner Ehefrau Toody am Bass und dem Youngster Andrew Loomis (28) die Gruppe „Dead Moon“. Die anachronistische Rohheit der im ehelichen Schlafzimmer aufgenommenen Platten, kombiniert mit Cole's Talent als routinierter Songschreiber, erklären den Erfolg von „Dead Moon“. Ihr Status hat sich in den letzten drei Jahren vom Insider- Tip zur festen Szene-Größe gewandelt. Authenzität zeichnet die Band immer noch aus: Cole verzichtet bei Konzerten trotz permanent verstimmter Gitarre auf ein Stimmgerät, Toody singt skrupellos schiefe Versionen von Sixties-Klassikern, und eine Playlist ist auch nicht die Regel. Bei den sehr langen Konzerten der Band ist die omnipräsente Flasche Jack Daniels oft die einzige feste Größe. Mit dabei sind heute in der Kesselhalle die Neulinge Stop Start und F/i. Ab 19:00 Uhr im Schlachthof. L.R.